Hopewell Rocks & P.E.I.

Go East Teil 2

Vor mir ist kaum Platz um den Laptop abzustellen, auch der Bildschirm wackelt ständig… Warum? Ich sitze wieder mal im Bus und der Vordermann hat die Rückenlehne nach hinten gemacht… Draußen ist es grau in grau, nur die bunten Herbstbäume bringen etwas Farbe in die leicht bergige Landschaft. Es ist also der perfekte Zeitpunkt um die letzten Tage revue passieren zu lassen.

 

Es ist wieder so einiges passiert!

 

Zunächst sind wir mit dem Bus bis nach Moncton gefahren, dort haben wir im Terminal erstmal Zähne geputzt und danach eingekauft. Dann haben wir uns wieder unsere schweren Rucksäcke aufgesetzt und sind zum nächsten Highway gelaufen. Unser Plan war es von Mocton zu den Hopewell Rocks zu trampen (ca. 40 km), da dort weder Busse noch andere Verkehrsmittel hinfahren. Kaum haben wir den Highway erreicht und unser Gepäck abgestellt, will sich zunächst keiner von uns beiden so richtig trauen den Daumen raus zu halten, denn ein bisschen merkwürdig ist das schon. Keiner von uns hatte es bis dahin gemacht und so brauchen wir ein paar Minuten bis wir uns dazu durchringen. Es dauert keine 5 Minuten bis eine Frau mittleren Alters anhält und uns mitnimmt. Stefanie wohnt ganz in der Nähe der Rocks und fährt uns sogar bis zu unserem Campingplatz, außerdem bietet sie uns an, dass sie uns auch später wieder mit zurück nach Moncton nehmen würde.

Auf dem Campingplatz bauen wir erstmal unser Zelt auf, mit klasse Aussicht auf die Bay of Fundy. Danach laufen wir zu den Rocks, die in einem Provincial Park liegen, zu unser Ernüchterung schließt der Park bereits um 5 Uhr nachmittags… also wieder 3 Kilometer zurück laufen.

 

Am nächsten Morgen dürfen wir endlich, endlich mal wieder ausschlafen (zumindest bis das Zelt von der Sonne so warm war, dass wir nicht mehr schlafen können). Dann machen wir uns wieder auf den bereits bekannten Fußmarsch zum Provincial Park, dieses Mal hat er offen! Auch wenn 9 Dollar Eintritt ganz schön happig sind, machen wir uns auf zu den Rocks. Die braunen, baumhohen Felsen stehen auf dem Meeresgrund und werden durch den höchsten Tidenhub der Erde geformt. Von oben betrachtet sehen die Felsen noch nicht so spannend aus, doch sobald man bei Ebbe zwischen ihnen hindurch spaziert erkennt man ihren Reiz.

 

Zu unserem Glück kommen wir gerade rechtzeitig und können noch ein paar Stunden die Lichtspiele und die ungewöhnlichen, aber schönen Formen bestaunen und fotografieren.

 

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Nach einer weiteren Nacht im Zelt geht es frühmorgens um 6 wieder mit Stefanie zurück nach Moncton und von dort mit dem Bus nach Prince Edward Island (P.E.I.), die kleinste Provinz Kanadas, genauer gesagt nach Charlottetown (35.000 Einwohner – größte Stadt der Insel). Unsere neue Unterbringung ist das kleinste Hostel in dem ich jemals war, gerade mal 20 Personen finden hier Platz.

 

Doch schon am nächsten Morgen verlassen wir das Hostel wieder und fahren mit gemieteten Fahrrädern einen Rundkurs auf der Insel.

 

Der erste Tag führt uns zur Küste im Norden, vorbei an Wäldern und Feldern. An der Küste angekommen machen wir die erste Pause auf einem verlassenen Strand, mitten in einem Nationalpark. Wer da an ein gemütliches Picknick im Sonnenschein denkt liegt nicht ganz falsch, doch nach einigen Minuten ist das mit der Gemütlichkeit schon wieder vorbei… denn nicht nur wir haben Hunger, sondern auch die Möwen! Somit wird aus dem gemütlichen Picknick schnell ein Kampf gegen eine besonders dreiste Möwe, die es auf unsere Nüsse abgesehen hat.

Nach der Mittagspause geht es weiter durch den Nationalpark, immer am Meer entlang. Überall zeichnen Sanddünen, Buchten und gelegentlich mal ein Leuchtturm das Bild. Abends erreichen wir nach ca. 75 Kilometern den Campingplatz in Cavendish, wo wir eine Nacht verbringen.

 

Der nächste Abschnitt unserer Fahrradtour ist zwar mit 65 Kilometern etwas kürzer, doch nicht gerade weniger anstrengend. Das Landschaftsbild hat sich geändert… wir sind zwar immer noch an der Küste, doch jetzt sind es keine Sanddünen und Strände mehr, sondern Hügel und Steilküsten. Unser Weg führt uns von Cavendish, durch kleine Fischerdörfer zum Cabot Provincial Park, der aber leider geschlossen ist. Von dort aus weiter bis New Annan, wo wir eine weitere Nacht auf dem Campingplatz verbringen.

 

Die letzten 70 Kilometer zurück nach Charlottetown führen über einen Radwanderweg, der quer durch die Insel verläuft. Landschaftlich ist er eher unspannend, aber wenigstens bequem zu fahren. Denn die Fahrräder die wir fahren sind nicht gerade die besten und so machen Knie sowie Poschmerzen das fahren nicht gerade angenehm. Zurück in Charlottetown bekommen dank einiger Buchungsprobleme einen private Room zum gleichen Preis wie ein Mehrbettzimmer. Endlich haben wir mal etwas Ruhe!

 

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Sonntag ist diese Woche Off – day… es steht mal kein Reisen oder Sightseeing auf dem Programm, sondern Planung und Buchung der weiteren Reise.

 

Heute ist Montag der 29. September und ich bin jetzt schon 50 Tage in Kanada… ich sitz im Bus, draußen ist es mittlerweile dunkel geworden und bin auf dem Weg von Charlottetown nach Whym… (wie auch immer eine), einem kleinen Ort in der Nähe von unserem Hostel, das wiederum irgendwo in der Nähe von Cabot Trail liegt. Dort bleiben wir eine Nacht und trampen dann auf dem Cabot Trail zu einem anderen Hostel im Norden des Trails. Von dort aus starten wir in den nächsten paar Tagen kleinere Trips um uns die wohl schönste Küsten- / Panoramastraße der Welt genauer anzugucken.

Gesamtreisekilometer: 10261

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