GO – OUT – WEST

GO – OUT – WEST — Jobsuche — Winter

Draußen ist es kalt geworden… sehr kalt!

Am Fenster sind Eisblumen und draußen tanzen kleine weiße Flocken durch die Luft – es ist Winter!

Zum Glück sitze ich im warmen Hostel mit Kuchen und Tee…

 

Was ist in den letzten Wochen passiert? So einiges…

Zurück von unserem Neufundland – Ausflug bleibt uns ein einziger Tag in Toronto!

Früh morgens kommen wir an, ich glaube es war sieben oder so… sicher bin ich mir nicht mehr, ich war auf viel zu müde!

Vom Flughafen geht es in die Innenstadt, zwei Stunden Bus und U – Bahn fahren.

Doch der Stress beginnt dort erst!

Wir müssen noch einige organisatorische Sachen klären, wo bekommen wir Tickets her, wo wollen wir eigentlich ganz genau hin, was kostet das alles… außerdem müssen wir einkaufen und noch ein, zwei weitere Besorgungen machen.

Den ganzen Vormittag sind wir damit beschäftigt!

Am Nachmittag fahren wir dann noch einmal zu Hans und Ingrid und zeigen ihnen Bilder von unserem Trip, es war schön sie wieder zu sehen!

Abends zurück im Hostel fallen wir todmüde ins Bett.

Karte west

Heute (16. Oktober) startet unser Projekt „Go – out – West“.

Wir wollen über den Winter in die Rockies und dort arbeiten, so der Plan.

Aber wo genau eigentlich? Banff, Jasper, Lake Louise?

Wir entscheiden uns für Banff, einem ca. 3000 Einwohner großem Dorf (ca. 125 Kilometer von Calgary). Warum wir uns dafür entscheiden? Wir haben gehört, dass es dort viele Jobs und auch Wohnungen geben soll.

Nach dem Frühstück und dem Versuch eine Pizza in der Pfanne zu machen, da kein Backofen vorhanden war, eilen wir mit unserem ganzen Gepäck zum Bus.

Wir haben ein direktes Ticket nach Banff, obwohl wir zwei Stopps unterwegs machen wollen. Warum das? Hier ein Beispiel: Toronto – Winnipeg (ca. die Hälfte der gesamten Strecke) kostet alleine 200 Dollar, aber uns fehlen dann noch die andere Hälfte. Die Strecke Toronto – Banff kostet aber nur 175 Dollar pro Person, also verwenden wir einen kleinen Trick, der uns der nette Ticketverkäufer erzählt hat… wir buchen einfach ein direkt Ticket und steigen unterwegs aus. Dort wo wir umsteigen, buchen wir unser Ticket um auf den nächsten Tag (kostet uns pro Umbuchung nur 20 Dollar), so sparen wir ein paar hundert Dollar!

 

Pünktlich um 12.30 fährt der Bus los…

Wir haben Steckdosen, WLAN und einigermaßen Beinfreiheit.

 

Mitten in der Nacht ist die Fahrt dann plötzlich vorbei… wo sind wir eigentlich, irgendwo hinter Sudbury… was ist los… niemand verrät etwas! Wir stehen auf einem Seitenstreifen in einem kleinen Dorf, was lediglich aus einer Tankstelle und zwei oder drei Häusern besteht. Draußen ist es dunkel und leichter Regen prasselt gegen das Fenster…

Die ersten verlassen den Bus und wollen rauchen… dabei schnappe ich ein Gespräch auch, der Bus ist kaputt – Bremsen defekt!

3 Stunden Zwangspause!

 

Dann kam ein neuer Bus!

Keine Steckdosen, kein WLAN und keine Beinfreiheit. Na klasse!

 

Am Abend des 17. erreichen wir, nach 33 Stunden Busfahrt, endlich Winnipeg.

 

Mit Öffis schlagen wir uns durch bis zum Hostel… schnell noch einkaufen, essen und dann ab ins Bett.

 

Winnipeg, wie soll ich sagen… es lohnt sich nicht dahin zu fahren! Eine sehr langweilige Stadt! Deshalb kann ich davon auch nicht all zu viel berichten… es gibt dort Häuser große, hohe und kleine, flache, einen großen Fluss und ein, zwei ältere Gebäude… das wars!

 

Zum Glück verbringen wir hier nur diesen einen Tag, denn schon spät am Abend geht es weiter. Unser nächstes Ziel ist Regina!
Aber schon im Busterminal wird es komisch, wir bekommen das erstmal Probleme mit unserem Gepäck, angeblich zu schwer… egal tauschen wir einfach ein bisschen hin und her und dann passt alles. Doch was dann folgt ist absolut lächerlich! Wir müssen uns einem Sicherheitscheck unterziehen! Sie filzen unsere Rücksäcke, Jacken und alle (Hosen-) Taschen… Auch andere Fahrgäste müssen sich diesem Schwachsinn unterziehen… für was? Bei allen weiteren Stationen bis Calgary gibt es keine Sicherheitschecks, da kann jeder einfach so einsteigen, also wozu der Kram?! Egal, wir machten lieb mit und lachten innerlich über die total dick auftragenden und sich mega cool vorkommenden Sicherheitsbeamten in ihren Kugelsicherenwesten…
Die Nacht im Bus ist schrecklich! Wir können beide nicht schlafen, es ist kalt, laut und stickig…

Früh am Morgen erreichen wir Regina, eigentlich wollten wir hier bleiben, aber da wir so müde sind entscheiden wir uns dagegen und fahren nach einem kurzen Aufenthalt weiter Richtung Banff.

 

Am Mittag hält der Bus für eine halbe Stunde in einem größeren Ort… ich laufe zu Subway um mir etwas zu essen zu holen und eine Cola zu trinken. Ich bestelle mir eine Flasche Cola und zwei Muffins (die letzten in der Auslage)… zu meinem Glück bekomme ich die beiden Muffins geschenkt, weil sie eigentlich gar nicht mehr da liegen sollten, angeblich seien sie schon zu alt. Diese kleine Freude baut uns beide wieder total auf! Wir sind nämlich todmüde und gesundheitlich nicht mehr so ganz fit… Bauchweh und Kopfschmerzen…

 

Saskatchewan ist ganz schön flach, überall Felder und Grasland, so weit das Auge gucken kann! Der Highway führt immer gerade aus wie mit einem Lineal gezogen. Sehr einschläfernd!

Doch kurz vor Calgary sehe ich etwas am Horizont, es sieht aus wie dunkle Wolken… doch fünf Minuten später bin ich mir sicher, es sind keine Wolken, es sind Berge! Schnell weck ich Finia, vollkommen verschlafen guckt sie aus dem Fenster… „Bist du dir sicher, dass es Berge sind und keine Wolken?“ „Ja, das bin ich!“ Kurz darauf erkennt sie die Berge auch, wir sind total glücklich! Wir sind bald da, wir sind bald in den Rockies!

Kurz danach erreichen wir Calgary, dort müssen wir ein letztes Mal umsteigen und dann geht es im Dunkeln weiter nach Banff.

 

Nach insgesamt 55 Stunden Busfahrt sind wir da! Müde und kaputt, bewegen wir uns langsam in Richtung Hostel… aber irgendwie fühlen wir uns hier nicht wohl… nur Touristen und Leute auf dem Weg zur nächsten Party, auch Berge sehen wir nicht. Egal, erstmal ins Hostel und morgen sehen wir weiter.

Karte Banff regio

Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus! Nach einer kleinen Runde durchs Dorf stellen wir fest, dass es hier doch nicht ganz so schlecht ist… auch Berge gibt es überall, wir haben sie gestern im Dunkeln nur einfach nicht gesehen.

Das erste Mal im Job – Center, war auch sehr erfolgreich, denn wir mussten feststellen, dass es so einige freie Stellen hier gibt. Zu unserem Glück konnten wir am Abend auch gleich die erste Wohnung besichtigen, sie war echt der Hammer… nur wie sich später rausstellen wird, bekommen wir sie leider nicht.

 

Und ab dann verschwimmen die Tage…

Jeder Tag ist fast gleich…

Die letzten vier Wochen hab ich damit verbracht Bewerbungen zu schreiben, zum Arbeitsamt zu gehen und Vorstellungsgespräche zu machen (wenn man mal ein bekam).

Jeden Tag aufs Neue, jeden Tag!

 

Nach einer Woche bereits hat Finia mit sehr viel Glück einen Job als Kuchenhilfe im Restaurant bekommen und somit bin ich fünf Tage die Woche morgens alleine…

 

Jeden Morgen steh ich auf, lerne etwas Englisch und gucke ob es neue Job oder Wohnungen gibt. Um 1 Uhr lauf ich zum Arbeitsamt um zu gucken, ob es neue Jobs gibt. Danach geht es zurück, bewerben… entweder schriftlich, online oder persönlich. Später hole ich Finia von der Arbeit ab und wir kochen im Hostel etwas… das was! Jeden Tag das gleiche…

Antworten gibt es nur wenige… es ist nämlich „Job – hunting – season“… jeder sucht nach einem Job – jeder! Es gibt hier locker mehr junge Leute aus aller Welt, die nach Arbeit suchen als Einwohner. Neuseeländer, Australier, Engländer, Franzosen und auch viele Deutsche… alle suchen!

 

Ich war auch schon im Nachbarort Canmore um dort einen Job zu finden – erfolglos. Aber die Trips sind eine Abwechslung in meinem Tagesablauf.

 

Wohnungen haben wir auch schon ein paar besichtig, aber meistens melden die Vermieter sich danach nicht mehr… aber unsere Chancen auf die wenigen Wohnungen sehen auch nicht gut aus. Zu jung, nur einen Job und dann können wir auch nicht fließend Englisch… also leben wir jetzt seit vier Wochen im Hostel – im sechser Zimmer!

 

Es ist alles leider doch nicht ganz so einfach wie gedacht… aber bloß nicht den Kopf in den Sand stecken! Auch wenn man es manchmal gerne würde! Ruhe hat man nicht ohne eigene Wohnung und dann sieht man wie langsam das Geld auf dem Konto immer weniger wird… Prima, egal wird schon!

 

Als neue Herausforderung kommt nun auch noch das Wetter hinzu, der Winter ist eingekehrt. Jetzt sind auch keine Wanderungen mehr möglich zur Ablenkung…

Am letzten Wochenende fielen die Temperaturen das erste Mal weit unter Null und auch Schnee setzte ein. Am Montag hatten wir dann noch Höchstwerte (!) von – 12 Grad und in der Nacht von Montag auf Dienstag fielen die Temperaturen bis auf – 23 Grad!

Zum Glück habe ich mir rechtzeitig eine warme Winterjacke, Schneehose und Handschuhe gekauft… nur Winterschuhe musste ich mir noch besorgen.

 

Auch wenn die letzten Tage nicht so einfach waren… Morgen hab ich wieder ein Bewerbungsgespräch, mal sehen wie das wird – als Pizzabäcker.

 

Ich such jetzt erstmal weiter nach einem Job und einer Wohnung… hier in Banff bleiben wir bis vermutlich Ende April.

Bilder Sammlung aus Banff und von Wanderungen in der Umgebung:

Banff Ave

Banff Ave

Banff und Umgebung

Banff und Umgebung

Bow River Falls

Bow River Falls

Bow River Falls

Bow River Falls

Bow River Falls

Bow River Falls

Mt. Rundle von unten - Bow River Falls

Mt. Rundle von unten – Bow River Falls

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Gipfel von Mt. Rundle

Gipfel von Mt. Rundle

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Wanderung auf Mt. Rundle (2949m)

Da unten liegt Banff

Da unten liegt Banff

Gesamtreisekilometer: 18739

Kategorien: Banff, Bustour & Winnipeg, GO - OUT - WEST | Hinterlasse einen Kommentar

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