Indien

Indien

Eigentlich wollten wir mit dem Bus von Nepal nach Indien fahren, doch das ist auf Grund von einigen nervigen Visumsbestimmungen nicht möglich…

Der Weiterflug war schon gebucht und so kommt es dazu, dass wir von Kathmandu nach Delhi fliegen. Eine Woche haben wir für Indien, um uns ein kleines Bild von dem Land zu machen.

Schon am modernen Flughafen, der 13 Millionen Einwohnermetropole, wird klar, dass dieses Land schon etwas weiter entwickelt ist (zumindest in den Metropolen) als Nepal.

Weiter geht es mit der Metro zum Hostel, die Besonderheit hier ist, dass man kontrolliert wird bevor man in auf den Bahnsteig kommt – Terrorbekämpfung…

Aber nach nur einer einzigen Nacht machen wir uns auf den Weg mit dem Zug (zum ersten Mal auf unserer Reise benutzen wir einen Zug) nach Varanasi.

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Über 17 Stunden dauert die Zugfahrt! Zum Glück haben wir einen klimatisierten Schlafwagen und sitzen nicht, wie viele der Einheimischen ohne Klimaanlage in den überfüllten anderen Wagons… bei Außentemperaturen von über 40 Grad ist das bestimmt kein Genuss.

Varanasi an liegt am Ganges, der heilige, dreckige Fluss in denen die verbrannten Leichen-(Reste) entsorgt werden und die gläubigen Hindus baden, um sich von ihren Sünden zu befreien.

varanasiZwei Tage schauen wir uns das bunte Treiben der Stadt an… an den Ghats (Treppen die zum Fluss hinunterführen) aller Hand entdecken.

An einem Ende gibt es das Verbrennungsghat, hier werden pro Tag unzählige Leichen verbrannt und ihre Asche wirdverbrennungsghat danach im Ganges entsorgt. Verbrannt werden dürfen aber nur Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben und nicht heilig, Kleinkind und Schwanger sind. Für all diejenigen, die sich selbst um bringen oder umgebracht werden, gibt es ein eigenes Verbrennungsghat am anderen Ende der „Promenade“. Schwangere, Baby und Heilige werden hingegen mit Steinen beschwert und in den Ganges geworfen, ohne jegliche Verbrennung.

Außerdem gibt es noch ein Zeremonieghat, bei dem man zu Sonnenauf- und Untergang sich eine große Zeremonie ansehen kann. Unzählige Hindus kommen dann zum Ufer des Ganges, um sich die das Spektakel anzusehen und um zu beten.

zeromonieAuch wir besuchen eine kleine Bootstour, von der wir die Show vom Wasser aus betrachten können… wirklich viel damit anfangen können wir leider nicht…

Ansonsten bietet die Stadt noch einige Tempel und vor allem enge verwinkelte Gassen, mit unzähligen kleinen Läden.

Einziger Nachteil ist für weiße Touristen nur, dass man nicht ihn ruhe durch die Stadt laufen kann… alle 1-2 Minuten kommt jemand angerannt, spricht einen an und will einem etwas verkaufen. Als hätten man ein T-Shirt an, auf dem steht: „Hey ich bin ein Millionär und möchte hier all mein Geld ausgeben!“. So kommt es gerne mal vor, dass man bei nur einem kurzen Spaziergang, neben der stark befahrenen und lauten Straße, in brütender Hitze, 30 – 50 Mal angesprochen wird… schrecklich!

Na ja… von Varanasi geht es weiter mit dem Zug nach Agra. Zwölf Stunden soll die Fahrt dauern, letztendlich werden es 16.

In Agra wollen wir lediglich den Nachmittag verbringen, um abends weiter nach Delhi zu fahren.

Agra, der Name sagt euch bestimmt nicht so viel, aber vom Taj Mahal haben bestimmt die meisten schon ein Mal gehört und genau dieses ist unser Ziel!

Zu Fuß laufen wir die gut zwei Kilometer bis zum Eingang… gut 50 Mal wurden wir angesprochen… endlich angekommen, wollen wir unser Ticket kaufen… im Internet steht, auf der offiziellen Seite der Regierung, dass es 750 Rupien (10 Euro) Eintritt kosten solle. Am Ticketcounter jedoch klebt ein neuer Preis über dem alten… jetzt kostet der Eintritt 1000 Rupien (ca. 13 Euro) Eintritt (diese Preise sind natürlich nur für Ausländer so hoch).

Wir zahlen bereitwillig, schließen noch unsere Sachen ein und dann laufen wir durch die Sicherheitskontrollen auf das Gelände des Taj Mahals.

taj2Mit Hilfe eines Audioguides laufen wir durch die Anlagen und sind froh, dass uns keiner anspricht. Denkste! Nach nur wenigen Minuten kommen ein paar Einheimische und wollen Fotos mit uns machen, jeder einzeln und dann die ganze Familie zusammen. Dieses Spiel setzt sich vor, immer wieder werden wir angesprochen, ob wir nicht ein Foto mit ihnen machen wollen… ein wenig komisch und nervig, aber na ja.

Das Taj Mahal an sich, ist etwas kleiner als ich es mir vorgestellt habe, aber trotzdem taj1(besonders von weitem) sehr schön.

Das 1648 fertig gestellte Mausoleum besteht aus weißem Marmor und ist mit 28 verschiedenen Edelsteinarten verziert.

Auch das Eingangstor, zu den umliegenden Parkanlagen und zum Taj Mahal ist sehr aufwändig konstruiert und eingangtajverziert worden.

Das gesamte Projekt, sollte alle sonstig dagewesenen Gebäude in ihrer Schönheit übertreffen und das hat es, meiner Meinung nach, auch! Nicht ohne Grund ist es einer der Weltwunder unserer Erde.

Zurück auf der Straße wollen wir eigentlich zum Bus Terminal, um von dort nach Delhi zu kommen. Nach dem wir wieder mindestens 20 Mal angesprochen wurden, fragen wir einen Tuk Tuk – Fahrer, ob er uns dorthin fahren kann. Wir kommen dort nie an! Stattdessen setzt er uns bei irgendeiner Agentur ab, die auch Busse nach Delhi anbietet, die aber unglaublich teuer sind im vergleich zu den lokalen Bussen. Wir versuchen uns durch zufragen, ohne Erfolg! Jeder erzählt uns etwas anderes… mal ist das Terminal nach links und zehn Kilometer entfernt und mal ist es nur zwei nach rechts entfernt, obwohl wir uns vielleicht nur 100m bewegt haben… Wir geben es auf und machen uns auf dem Weg zum Bahnhof, aber auch wo der ist, wissen wir nicht… ich habe lediglich ungefähr eine Ahnung, von der Richtung… und siehe da, obwohl wir wieder bestimmt zehn Leute gefragt haben und jeder uns etwas anderes erzählt hat… sind wir nach nur einem Kilometer da. Doch von diesem Bahnhof fahren keine Züge nach Delhi… dafür müssen wir zu einem anderen Bahnhof, dieser soll wieder zehn Kilometer entfernt sein. Auf „Google“ sind es drei, doch wir haben die Nase voll und laufen zurück zum Touranbieter und lassen uns in einen Expressbus nach Delhi buchen. Er soll drei Stunden brauchen, hat keine Klimaanlage, aber eine Lüftung, außerdem wird uns versicht, dass wir bei der Endstation Anbindung an Zug und Metro haben.

Sie zeigen uns in unseren Bus in den wir steigen sollen, gesagt getan. Mit 15 Minuten Verspätung und ohne Lüftung geht es los. Im Bus ist es tierisch warm, kein Wunder bei 43 Grad draußen!

Nach fast fünf Stunden erreichen wir endlich unsere Endstation… schon als wir auf den Busparkplatz fahren und die ersten Tuk Tuk – Fahrer uns sehen, springen sie auf und rennen wie die Karnickel neben dem Bus her, bis er stoppt. Jeder will, dass wir mit ihm fahren… aber wir wollen einfach nur zu unserer Metrostation. Doch anders als versprochen, ist hier keine einzige Metrostation weit und breit! Es ist mittlerweile dunkel geworden und wir haben jetzt absolut keine Lust mehr! Wir weigern uns aus dem Bus auszusteigen, denn wir wollen nicht eines der völlig überteuerten Tuk Tuks steigen. Wir beharren darauf, dass sie uns eine Metrostation versprochen haben – mit Erfolg! Nach langem hin und her bekommen wir das Taxi zur nächsten Station bezahlt.

Dann endlich sind wir wieder zurück im Hostel!

Wir bestellen uns Essen, damit wir das Haus nicht mehr verlassen müssen, denn wir haben echt keine Lust mehr auf diese ganze Anquatscherei, den Dreck und den lauten Verkehr!

Da Finia anscheinend auch noch etwas Falsches gegessen hat, verbringen wir die letzten zwei Tage nur noch im Hostel und verlassen das Haus nicht mehr.

Was soll ich sagen, Indien ist in einigen Bereichen schon etwas weiter als z.B. Nepal, aber den Umgang mit Touristen sind sie noch nicht gewöhnt! Außerdem sollten sie unbedingt, ihr Müllproblem in den Griff bekommen, so dreckige Straßen wie hier hab ich noch nirgendwo gesehen!

Viele lieben Indien, andere mögen es gar nicht… ich persönliche würde nicht pauschal sagen, dass es mir nicht gefallen hat, aber ob ich noch mal wiederkommen würde, weiß ich zur Zeit noch nicht.

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