Nepal

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Am Flughafen beginnt das gewohnte Chaos, doch diesmal ist es anders… fast nichts ist ausgeschildert, das Flughafengebäude ist alt und herunter gekommen. Unser Visum können wir nur sehr widerwillig mit Kreditkarte bezahlen, woher wir das Bargeld schon haben sollen weiß ich nicht… und umtauschen geht nur in einer einzigen Budde mit unglaublich schlechten Wechselkursen.

Nach langem hin und her dürfen wir schließlich ins Land!
Das Chaos nimmt nun seinen Lauf…

Es gibt lediglich zwei Gepäckbänder, um den sich hunderte Leute tummeln. Eine Traube von ca. 20 Menschen steht an dem Tor, wo das Gepäck rauskommt… sie klettern halb hinein, drehen jeden Koffer zehnmal um und gucken, ob es ihrer ist. Wir stehen irgendwo in sechster Reihe und gucken und das Schauspiel an. Nicht nur die gut 20 Personen am Tor prüfen jeden Koffer, nein, auch die hundert anderen am Fließband.

Doch wir finden unser Gepäck nicht! Mittlerweile sind schon über 30 Minuten seit der Landung vergangen, aber noch kein Gepäck in Sicht… na ja mal warten!

Nach über anderthalb Stunden ist es endlich so weit und ich sehen meinen Rucksack am dem Fließband liegen! Er wird noch einige Male gedreht und gewendet und dann ist er endlich in meinen Händen. Finias Rucksack folgte wenige Minuten später und dann machen wir uns auf den Weg in Richtung Ausgang.

Sicherheitschecks gibt es genau so wenig wie einen richtigen Zoll.

Dann stehen wir auch schon vor dem Flughafen… dutzende Taxifahrer rennen auf mich los und wollen uns eine Taxifahrt andrehen.

Es ist mittlerweile schon sehr spät und eine andere Wahl als ein Taxi haben wir nicht, also entscheiden wir uns eines der Flughafentaxis (die sind registriert und haben einen festen Preis) zu nehmen.

Endlich am Hostel angekommen haben wir nicht das passende Geld und wollen Wechselgeld von dem Taxifahrer haben, doch dieser weigert sich die richtige Summe rauszugeben… wir sollen ihm doch ein paar Dollar Trinkgeld geben meinte er… klar! Nach langem hin und her hat unser Hostelbesitzer dann für uns das Taxigeld bezahlt (welches er natürlich später wieder bekommen hat). Müde und kaputt legen wir uns in unser Bett.

mapnepal (google.de)

Als wir am nächsten Morgen durch die Straßen auf Endeckungstour gehen, haben wir ein wenig Probleme, auf Grund der vielen Abgase, richtig zu atmen. Überall fahren hupenderweise unzählige Autos durch die kleinen, engen Gassen… immer wieder muss man aufpassen, dass man nicht umgefahren wird.

Vorbei an unzähligen kleinen Shops, mit Bilder, Schmuck, Stoffen und gefälschter Outdoor – Bekleidung laufen wir KTMzum Durbar Squre. Dieser Platz ist von Tempeln umsäumt und wurde auch von der UNESCO ausgezeichnet. Doch weit kommen wir nicht, ein Wachmann hält uns auf und meint, dass wir doch bitte Eintritt zahlen sollen. „Warum das?“, fragen wir… Wir sehen uns um und niemand bezahlt hier einen Cent, um auf den Platz zu kommen. Der Wachmann begleitet uns zu einer kleinen Budde und da stehen die Preise angeschlagen: SAARC Countries 150, other countries 1000 NPR. Erstmal nachgucken, was sind SAARC Länder… Zu der Südasiatischen Vereinigung für regionale Kooperation (SAARC) gehören die Länder Bangladesch, Bhutan, Indien, Malediven, Nepal, Pakistan, Sri Lanka und Afghanistan (Quelle: Wikipedia).

Bezahlen müssen eigentlich nur die weißen Touristen… sie werden nach und nach aus der Menschenmasse gezogen und zur Kasse gebeten, alle anderen dürfen passieren. Ein wenig muss man sich das so vorstellen, als ob der Markplatz einfach abgeriegelt wird und alle mit „falscher“ Hautfarbe bezahlen müssen.

Wir weigern uns die 8,33 Euro pro Person zu bezahlen und ziehen weiter… Es soll aber nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir als internationale Gäste mehr bezahlen müssen.

Das wir bei Produkten, Gütern und Dienstleistungen mehr bezahlen, das kennen wir schon aus anderen Ländern, KTM2aber das wir jetzt sogar schon von dem Staat selbst extra zur Kasse gebeten werden, ist uns neu.

Während unserer ersten Tage in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal, ruhen wir uns etwas aus und erkunden ein wenig die Stadt. Mal mit Strom und mal ohne…

 

Von hier geht es schließlich mit dem Bus nach Pokhara. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger, also auch für uns!

Wir haben schon viel im Voraus von den schrecklichen Busfahrten gehört, so einige Schauergeschichten bekamen wir zu hören und dem entsprechend mulmig ist uns zu Mute als wir in unseren Bus steigen.

In Nepal gibt es unglaublich viele Busse, die extra nur für Touristen sind. Sie sind etwas komfortabler, nicht ganz so voll und verfügen manchmal sogar über eine Klimaanlage, die jedoch eigentlich nie verwendet wird.

Um punkt sieben Uhr morgens fahren alle Busse auf einmal los, an der Touristenbus – Station in Kathmandu. Dicht an dicht rollt die Buskolonne aus der Stadt… immer wieder Staut es sich auf der schmalen Straße, die sich in die Berge der Umgebung windet.

Ich würde sagen, dass das Durchschnittsalter der Busse bei mindestens 40 Jahren liegt… die Bremsen quietschen und stinken bei jeder kleinen Abfahrt und die schwarzen Abgaswolken aus dem Bus vor uns vernebeln die Sicht.

Draußen sind über 30 Grad und so ist man gezwungen das Fenster offen zu lassen, ansonsten wir es unerträglich warm im Bus.

Nach acht Stunden ist die 280 Kilometer lange Strecke geschafft, mein türkises T-Shirt war halbseitig schwarz, aber alles im allem muss ich sagen, dass ich die Bus fahrt nicht so schlimm fand wie befürchtet. Wer jedoch dazu neigt, bei Bus oder Autofahren schnell krank zu werden, dem wurde ich allgemein von jeglichen Fahrten in Nepal abraten – die sind ansonsten absolut kein Vergnügen!

In Pokhara heißt es erstmal durchatmen, es gibt hier bei weitem nicht so viel Verkehr wie in Kathmandu und alles ist etwas beschaulicher.

Wir beziehen unser Zimmer, direkt im Touristenviertel. Umgerechnet ca. 7 Euro für zwei Personen pro Nacht, mit eigenem Bad und großem, neuen Zimmer – was will man mehr!

Von hier bereiten wir uns auf unsere Wanderung zum Annapurna Base Camp (ABC) vor.

Unser Plan ist es 10 Tage lang am Fuße des Mount Annapurna zu wandern und schließlich bis zum Base Camp auf 4130 Meter aufzusteigen.

Ich könnte jetzt bestimmt einen eigenen Beitrag nur über die Wanderung verfassen, aber dafür fehlt mir die Zeit und auch ein wenig die Lust… Also eine gibt es nur eine Kurzfassung und ein paar Bilder.

Starten tun wir in Nayapul, einem kleinen Örtchen gut 1,5 Stunden nördlich Pokhara auf 1070 Metern.

Was wir noch nicht ahnen ist, wie viele Steintreppen vor uns liegen… erst einmal kommen wir recht schnell voran und erreichen unser erstes Ziel schon nach wenigen Stunden.

Übernachtet und gegessen wird in kleinen Lodges, die sich überall entlang des Weges finden lassen. Die Preise für eine Übernachtung sind in jeder Lodge gleich und verändern sich nur geringfügig mit der Höhe (ca. 1,50 Euro p.P.), das Essen hingegen variiert je nach Höhe extrem und ist im Vergleich zum Essen in den Städten sehr, sehr teuer! Das ist aber auch kein Wundern, denn alles muss in die kleinen Bergdörfer entweder von Menschen getragen und von Tieren hoch geschleppt werden.

Unsere zweite Nacht verbringen wir schließlich in Ghorepani auf 2858 Metern.

Bis jetzt haben wir noch nicht allzu viel Strecke gemacht und waren nur wenige Stunden pro Tag unterwegs… das soll sich jetzt ändern!poon

Früh am nächsten Morgen wandern wir auf Poon Hill (3210m), der kleine Hügel ist bei Wanderern besonders beliebt, um den Sonnenaufgang oberhalb der Annapurna Range zu beobachten.

Bis jetzt sind wir nur im Dunst und Staub gelaufen und haben noch keinerlei Berge gesehen, also stehen wir auch früh morgens um 5:30 Uhr, dick eingepackt, auf dem Gipfel und warten, dass die Sonne hinter der Bergkette erscheint.

Und dann sehen wir das Annapurna Massiv zum ersten Mal! In der Mitte thront Annapurna I, der mit 8091 Metern zehnt – höchste Berg der Erde.

Todmüde legen wir uns noch mal wieder hin ehe wir uns auf den Weg in Richtung des Haupttrecks zum ABC machen.

porterWeiter geht es über einen 3000er Pass, vorbei an kleinen, fast urzeitlichen Bergdörfchen, vielen Ochsen und Eseln und Portern, die unglaublich viele Sachen auf den Berg tragen. Die meist jungen Männer tragen meist nur Sandalen oder Flip Flops, haben dabei gut 20 – 30 Kilo auf dem Rücken und rennen jeden Tag, Berg rauf – Berg runter. Es ist echt unglaublich was die Jungs leisten!

Irgendwann führt unser Weg wieder weiter ins Tal und so übernachten wir in einer kleinen einsamen Lodge auf 2344m. Der Besitzer ist sehr nett und er kocht sehr leckeres Essen! Wie so üblich bestelle ich mir Dhal Bhat (dt. Linsen – Reis). Das Gericht besteht aus einer Art Linsensuppe, Reis, Kartoffeln, Spinat und je nach Variation noch aus anderem Gemüse und Soßen. Doch ich bestelle es mir nicht, weil es mir so herausragend schmeckt… Nein, in Nepal ist dieses Gericht immer (!!!) all you can eat – Also genau das richtige für mich!

Der nächste Tag wird der anstrengendste auf unserer gesamten Wanderung.

Erst geht es über 800m runter, dann 700m wieder hoch, ehe wieder 200m verlieren und wieder 600m aufsteigen, daraufhin verlieren wir wieder über 200m und schließlich geht es stetig bergauf. Nach ca. 18 Kilometern und 2000 Metern bergauf, verbunden mit endlosen Steintreppen, erreichen wir schließlich unser Ziel. Das kleine Örtchen Himalaya auf 2928m besteht eigentlich nur aus zwei Unterbringungen. Von hier ist es von der Strecke her nicht mehr so weit bis zum Base Camp, aber es muss noch einiges an Höhe bewältigt werden!

Sehr frühmorgens beginnt der „Run“ zum ABC! Die Ersten sind schon in der Dunkelheit aufgebrochen und jeder will als erstes oben ankommen und einen der begehrten Schlafplätze in der einer wenigen Logdes erreichen.

Wir gehen es ganz gemütlich an, denn wir sind nicht so wahnsinnig und laufen an einem Tag mehr als 1200m über 3000m… Mehr als max. 800m über 3000m am Tag werden nicht empfohlen, um Höhenkrankheit zu vermeiden. Da ich in Peru schon Probleme mit der Höhe hatte, entscheiden wir uns dazu die Nacht in einem anderen Base Camp auf 3700m zu verbringen. Was wiederum nicht heißt, dass wir nicht auch heute schon zum ABC können.

mbcAm Mittag beziehen wir unser Quartier und lagern unsere großen Rucksäcke in unserem Zimmer. Nach einem leckeren Mittagessen abc2und einem heißen Tee machen wir uns auf den Weg. Dick eingepackt und nur mit „Sturmgepäck“ laufen wir die letzten drei Kilometer zum ABC. Doch diese letzten Kilometer haben es noch mal in sich! 430 Höhenmeter (bergauf) müssen bewältigt werden, wobei einige Schneefelder überquert werden müssen.

Auf halber Strecke fängt es schließlich an zu schneien und wir sehen nichts von der Umgebung. Gegen 16 Uhr erreichen wir dann das Base Camp, das Hauptziel unserer Wanderung. Im Schneetreiben, bei 2 Grad, machen wir ein paar Fotos und essen unsere wohlverdiente „Siegesschokolade“! Danach machen wir uns auf den Rückweg zu unserer Schlafstätte.

Irgendwie ist es schon verrückt, wir sind in Pokhara bei 33 Grad gestartet und hier oben erreichen wir kaum Temperaturen über dem Gefrierpunkt.

Doch auch die kommende Nacht wird noch mal ein kleiner Härtetest! Die Zimmer sind ungeheizt, ungedämmt, einmalverglast und außen liegend… der zwei Zentimeter große Spalt über unserer Tür sorgt auch nicht gerade dafür das die kalte Luft draußen bleibt.

Mit dicken Klamotten liegen wir im Schlafsack, über den haben wir noch eine decke geworfen und trotzdem ist es nicht sonderlich warm… Kein Wunder, denn die Temperaturen fallen hier nachts weit unter Null, auch jetzt im Sommer (Mai ist der wärmste Monat in Nepal).

Früh am Morgen machen wir uns wieder auf, noch mal wollen wir zum Base Camp aufsteigen, um den Sonnenaufgang zu sehen.

Und das frühe aufstehen hat sich gelohnt! Überall ragen die schneebedeckten Bergspitzen in den wolkenlosen Himmel! Wunderschön!

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Von nun an geht es fast nur noch bergab… schmerzhaft und anstrengend!

 

Zwei Tage schneller als gedacht erreichen wir Phedi (1130m), dem Endpunkt unserer Wanderung! Über 100 Kilometer, mit unzähligen Höhenmetern haben wir bewältigt!

Ein wenig geschafft und doch sehr glücklich fahren wir mit dem Bus zurück nach Pokhara.

 

Sorry, kurzer ging es nicht…

 

Nach einem Tag Pause geht es weiter nach Lumbini, die kleine Stadt an der Grenze zu Indien ist der Geburtsort von Buddha!lumbini2

Hier hält es uns Kulturbanausen nicht sonderlich lange… wir gucken uns das Geburtshaus von Buddha an und laufen ein wenig durch die angrenzenden Tempel und Parkanlagen.

Ein wenig komisch ist nur, dass wir ständig von irgendwelchen Indern angesprochen werden, ob sie ein Foto mit uns machen könnten und woher wir denn sein… anscheinend haben viele von ihnen noch nie weiße Touristen gesehen und so werden wir schnell die Hauptattraktion… ein sehr komisches Gefühl!

Uns wird das schnell zu bunt! Auch sonst kann man nicht so viel in der Stadt sehen – abgesehen von Tempeln… von denen wir nichts verstehen und mit denen wir auch nicht all zu viel anfangen können.

Also geht es weiter in den Chitwan National Park…

Doch diesmal mit dem lokalen Bus und nicht mit dem Touristenbus. Eine sehr abenteuerliche Fahrt, mit lauter Musik, vielen netten Leuten, ein wenig Platzangst, Hitze und Ziegen und halben Hausständen auf dem Dach.

Trotz alle dem kommen wir heile in Sauraha, dem Ausgangspunkt in den Park, an.

Auf dem Programm steht ein für den Folgetag eine Jeep Safari und für den Tag danach Elefantenreiten.

Nach dem wir angekommen sind und unser Zimmer bezogen haben, machen wir uns auf den Weg zu einer Elefanten Aufzuchtstation. Sie wird von der Regierung geleitet und betreut…

50 Rupien kostet uns der Eintritt, doch was wir dann sehen verstört und völlig!

Eigentlich haben wir bei einer staatlichen Aufzuchtstation an ein großes Gehege gedacht, wo die Elefantenbabys herumtollen bis sie alt genug sind und dann ausgewildert werden… Fehlanzeige!

Die gut 20 Elefanten in dieser Station sind alle mit dicken, höchstens drei Meter langen chitwan1Stahlketten angekettet, lediglich die ganz kleinen Elefanten haben keine. Also nichts mit rumtollen und spielen… nicht mal anständig hinlegen können sie sich!

Wasser haben sie auch keins zu Verfügung und Essen gibt es auch nur zu geregelten Zeiten… sie stehen quasi den ganzen Tag in ihren eigenen Exkrementen und haben nichts zu tun.

Einer der etwas älteren Elefanten versucht durchgehend sich von seinen Ketten zu befreien! Seine beiden Vorderfüße sind festgekettet und so zieht und zerrt er unter Schmerzen an den Ketten… irgendwann hat er es geschafft! Aber anstatt weg zu rennen, läuft er nur zum nächsten Unterstand und futtert dort genüsslich mit seinen Freunden oder Familie, bis die Wärter kommen und ihn mit Stockschlägen wieder zurück in seinen Unterstand zwingen und ihn festketten.

Andere Elefanten haben schon aufgeben und sind verrückt geworden, sie nicken durchgehend mit ihrem Kopf und sind gar nicht mehr richtig da.

Komplett geschockt verlassen wir die „Aufzuchtstation“ wieder… Die Elefanten die hier leben, haben ein schreckliches Leben! Ausgewildert werden sie auch nicht, das war auch ein Irrglaube, sie werden später zum Elefantenreiten missbraucht.

Mittlerweile tut es uns unglaublich leid, dass wir so einen Elefantenreit gebucht haben… Klar, haben wir viel Schreckliches von solchen Elefantentouren gehört, aber wir haben uns gedacht, dass es, wenn es von der Regierung ist, schon nicht so schlimm sein wird… aber es ist schlimmer als wir es uns vorgestellt haben!

Am nächsten Morgen gehen wir zum Elefantenbad, aber nur zum zusehen. Hier werden die Elefanten im Wasser gebadet und geschruppt. Klingt erstmal gut, aber… zahlende Touristen dürfen sich auf den Rücken der Elefanten setzen und dann wird der Elefant so lange geschlagen und getriezt, bis er mit seinem Rüssel Wasser auf die Gäste spritzt.

Als das Baden schließlich vorbei ist, wollen einige Elefanten noch im Wasser bleiben und laufen zurück… Ein großer Fehler! Sie werden mit brutalster Gewalt wieder aus dem Wasser gezwungen! Sie werden mit spitzen Metallstäben geschlagen und gestochen oder am Ohr aus dem Wasser gezogen! Einfach schrecklich das anzusehen!!!

rhinoUnsere Jeeptour ist auch nicht besonders spannend und wir können sie kaum genießen… das Highlight der Tour ist die Sichtung einiger Rhinozerosse und eines Bären.

Am nächsten Morgen sind wir dann dran mit unserer Elefantensafari.

Vorne im Nacken sitz der Reiter des Elefanten und auf dem Rücken ist ein Holzgestell montiert, auf dem bis zu vier Leute gleichzeitig Platz nehmen können… so auch wir.chitwan2

Langsam läuft der Elefant los, damit er auch stetig weiter läuft wird er immer wieder von dem Reiter hinter die Ohren getreten.

Als der Elefant sich ein wenig weigert einen kleinen Bach zu überqueren, wechselt der Reiter von seinem Holzstab zum Elefantenhaken. Ein Elefantenhaken ist ein Metallstab, der vorne spitz ist und an der Seite einen großen metallischen Haken hat. Mit der spitzen Seite sticht der Reiter dem Elefanten hinters Ohr… die Wunde fängt an zu bluten und der Elefant hat sichtlich Schmerzen. Doch er muss weiter! Immer wieder schnaubt, trötet und brummt er vor sich hin… er ist sauer, aggressiv und hat sichtlich Schmerzen. Immer wieder, wenn er nicht gehorcht, wird er mit dem Metallstab hinter die Ohren gestochen – es blutet schrecklich!

elefantenhakenUns fällt außerdem auf, dass die Elefanten in ihrem Ohr jeweils ein Loch haben… auf Anfrage bekommen wir die Antwort, dass es zur „Kontrolle“ sei… später erfahren wir, dass es den Elefanten, ohne Betäubung, reingeschnitten wird und das man dort den metallischen Haken, vom Elefantenhaken, einhängen kann und damit die Elefanten durch die Gegend zieht.

Kurze Zeit später sehen wir einen etwas jüngeren Elefanten, der mit Touristen auf dem Rücken ein wenig durchdreht… er rennt wild durch die Gegend, gibt jegliche Laute von sich… dann ist er wieder verschwunden im Dickicht des Waldes.

Als ich ihn später wieder sehe, ist sein ganzer Kopf zerstochen von der Metallspitze des Elefantenhakens… mindestens 20 Einstiche sehe ich auf die Schnelle… alles ist Blut überströmt und der Elefant hat schreckliche Schmerzen!

Fotos kann ich keine so schnell machen… die Elefantenreiter und Inhaber sind aufmerksam chitwan3auf uns geworden, wir haben wohl zu viele unangenehme Fragen gestellt… wir werden beobachtet und sie tuscheln über uns.

Zum Glück geht unser Taxi zurück ins Hotel… aber auch hier werden wir aufmerksam beäugt und Unterhaltungen von uns (und mit anderen Gästen) werden belauscht und unterbrochen.

Wir verschwinden in unser Zimmer und machen uns schlau… wir lesen über die Misshandlungen der Tiere, wie sie „trainiert“ werden, damit sie gehorchen und über die verschiedenen Verletzungen, die die Tiere üblicherweise haben.

Doch dann stoße ich auf etwas, was mich sprachlos macht! Es gibt einige große, auch deutsche Freiwilligendienste, die Freiwilligenarbeit in der besagten Elefantenaufzuchtsstation anbieten! Die internationalen Teilnehmer zahlen eine Menge Geld um an diesen Programmen teilzunehmen… eine absolute Frechheit so was!

Als wir uns wieder aus unserem Zimmer trauen, gucken wir die Elefanten, die auf der Straße vorbei laufen, genauer an… Jeder, ausnahmslos jeder, von ihnen hat diverse Verletzungen, Entzündungen und Ähnliches! Einfach grauenvoll zu sehen!

Wir haben uns jetzt dazu entschlossen mindestens das gleiche Geld, dass wir für die Safari ausgegeben haben, an eine Tierschutzorganisation zu spenden, damit diese gegen diese Touren kämpft, denn das ist wirklich mieseste Tierquälerei!

Also macht bitte, bitte nieeee solche Touren!!!

Geschockt machen wir uns auf den Rückweg nach Kathmandu…

Als letztes wollen wir uns noch mal etwas können, einen Rundflug über den Himalaya, bis hin zum Mount Everest.

Also sofort gebucht und schon sitzen wir am nächsten Morgen früh am Flughafen und warten auf unseren Flug… zu unserer Enttäuschung ist das Wetter zu schlecht und es wäre nur ein Berg sichtbar, meint ein Flugbegleiter. Wir entschließen uns dazu es am nächsten Tag wieder zu probieren.

Nach über zwei Stunden Verspätung heben wir diesmal auch ab, aber so klar ist es auch diesmal nicht… lediglich die größten Berge durchbrechen die Wolkendecke.

Irgendwann dürfen alle einzeln mal ins Cockpit und dann sieht man ihn… den höchsten Berg der Erde – Mount Everest! Schnell machen wir ein paar Fotos und dann geht es auch schon wieder zurück…

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Ein wenig enttäuscht von der langen Wartezeit und der schlechten Sicht, handeln wir noch einen 30 Prozent Rabatt raus und dann geht es wieder zurück ins Hostel.

Und hier sitz ich jetzt und schreibe einen schon wieder viel zu langen Blogeintrag…

Ein paar Dinge will ich noch schnell zu Nepal sagen…

  1. Das Land ist unglaublich arm und das sieht man vor allem im ländlichen Bereich
  2. Jeder Preis ist kann verhandelt werden (30% runter sind immer drin, Rekord 75%)
  3. Weiße Touristen zahlen gerne mal das vielfache des Originalpreises
  4. Viele Sachen sind gefälscht oder sind nicht das was drauf steht
  5. Jeder will dir was verkaufen, du wirst ständig angequatscht
  6. Im Grunde sind sie aber doch alle sehr lieb und nett!
  7. Mit Englisch kommt man meistens weiter
  8. besonders gut und schön zum Wandern

Gesamtreisekilometer: 104148

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