Roadtrip

Teil 5: Vancouver (Island) und die Rockies

Nach über einer Woche warten haben wir endlich unseren Reifen bekommen!

Also wieder ab ins Auto und los!

Viel passiert jedoch die ersten beiden Tage nicht… die schöne Landschaft hat sich nach und nach verabschiedet und wir fahren durch flache Farmlandschaft.

Am dritten Tag erreichen wir den Trans Canada Highway (TCH), ab hier beginnt nun die Zivilisation. Jede Stunde, die wir fahren, kommen neue Häuser hinzu… immer mehr werden es und auch der Verkehr nimmt enorm zu. Wir passieren Orte wie Smithers, Williams Lake und Prince George… doch viel berichten gibt es hier nicht. Die Orte sind weder schön, noch spannend…

canyon

was für eine Landschaft…

Erst als wir irgendwann den TCH verlassen wird es wieder etwas aufregender!

Wir fahren auf einer schmalen, einspurigen Straßen… es geht auf und ab… plötzlich erstreckt sich vor uns ein gewaltiger Canyon! Unten fließt ein reißender Fluss, der eine riesige Schneise durch die Bergwelt gezogen hat. Nur eins ist komisch, es sieht nicht so aus wie sonst in Kanada… es gibt so gut wie keine Bäume! Überall sind nur kleine Büsche… aber vor allem ist überall goldgelbes Gras! So etwas hatte ich einfach gar nicht mit Kanada assoziieret.

Nach einem Fotostopp geht es dann aber auch schon weiter in Richtung Whistler.

Der Geheimtipp

Es wir immer bergiger! Auch die Bäume kommen wieder! Hier sieht es fast so was wie in den Rockies. Unten dichte Baumreihen und oben gucken, zum Teil noch schneebedeckte, Berge raus. Laut unseren Reiseführern gibt es hier nicht spannendes zusehen, bis Whistler… also geben fahren wir einfach durch die schöne Natur und genießen.

Doch als wir die Joffre Lakes passieren, sehen wir, dass dort sehr viele Autos stehen… eigentlich sind wir schon dran vorbeigefahren, doch dann entscheiden wir uns doch zum Umdrehen… die Neugier hat uns gepackt!

Auf dem Parkplatz gucken wir erstmal auf die dort aufgestellte Wanderkarte. Es sind drei Seen eingezeichnet und am obersten, dem Größten, kann man sogar campen. Doch ich hab Zweifel, dass dort noch etwas frei ist… es stehen nämlich rund 50 Autos auf dem Parkplatz und es ist schon recht spät, es sind also kaum noch Tagesausflügler unterwegs.

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Baumstamm im Swimmingpool?!

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-ohne Worte-

Also machen wir uns ohne Gepäck zu den Seen. Doch was wir kurz darauf sehen verschlägt uns fast die Sprache! Kein Wunder das hier so viele Menschen sind! Der erste See kommt nach nur wenigen hundert Metern, er ist türkisblau, ist relativ klein und von Bäumen umgeben. Der war zwar schön, aber umgehauen hat uns dann der zweite und dritte See! Nach ein paar Kilometern wandern, immer bergauf, durch den Regenwald… ja, Kanada hat Regenwald und zwar nicht zu knapp… erreichen wir den zweiten See.

Ja, was soll ich sagen… er ist nicht nur türkis – blau und gleichzeitig glasklar, er ähnelt fast einem riesengroßen Pool (von der Farbe her). Nicht nur das, er ist umringt von Regenwald und an einigen Bäumen hängen Seile, um sich ins Wasser zu schwingen. Ein Jugendtraum, oder?! Über den Baumwipfeln sieht man schroffe, schneebedeckte Berge und ab und zu auch mal ein Adler kreisen. Traumhaft!

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der obere See!

Nach knapp über fünf Kilometern erreichen wir schließen den oberen See. Er ist zwar nicht ganz so Pool – farbend, aber dafür liegt er direkt am Fuß der schroffen Berge… aber es sind nicht irgendwelche braunen, schroffen Berge… Sie bilden eine Art U – Form, in die der See eingebettet ist und von ihren Gipfel strömt, aus drei großen, blauen Gletscher, Gletscherwasser in den See. Donnernd kommt das Wasser und füllt den oberen See, von dort fließt ein weiterer reißender, glasklarer Bach in den zweiten See. Von hier führt wieder ein schnell fließender Bach in den dritten See (am Parkplatz), dort sammelt es sich ein letztes Mal, bevor es einen reißenden Fluss speist und davon fließt.

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nochmal der obere See, mit einem mini See im Vordergrund

Leider wurden Zweifel bestätigt, der „Campingplatz“ ist total überfüllt… nun heißt es für uns jetzt schnell zurück, denn es wird schon dunkel… ja, es wird dunkel… so was kennen wir gar nicht mehr… im Yukon war es nie dunkel. Aber na gut, also laufen wir so schnell wie möglich in Richtung Auto, doch wir sind zu langsam… ohne Licht müssen wir uns durch den stockfinsteren Wald bis zum Parkplatz kämpfen, etwas sehr unheimlich, überall knackt und knischt es. Die anschließende Nacht verbringen wir im Auto, direkt auf dem Parkplatz.

 

Unser Auto macht wieder was es will

 

Am nächsten Morgen fahren wir in Richtung Whistler… zumindest versuchen uns… Wir müssen eine nämlich von Pass runter ins Tal und es geht durchgehend nur bergab. Unser altes Auto mag das gar nicht! Plötzlich fängt es an zu qualmen und zu stinken… ganz schnell fahr ich rechts ran und sofort wird uns klar, die Bremsen sind überhitzt… na toll! Nach einer halben Stunde Pause fahren wir schließlich weiter, aber wir kommen nicht weit… wieder sind unsere Bremsen zu heiß. Noch eine halbe Stunde später, fahren wir dann ins Tal. Gegen Mittag erreichen wir dann Whistler. Vielleicht kennen den Ort schon welche von euch, denn hier wurden vor einigen Jahren die olympischen Winterspiele ausgetragen (Vancouver war der offizielle Austragungsort, aber hier wurden viele der Alpinensportarten ausgetragen).

Whistler ist eine kleine Stadt (kann man schon so nennen), mit Fußgängerzone (!) und brandneuen Häusern. Es ist voll hier! Kein Wunder, es ist die fast perfekte Stadt für Outdoor – Begeistere! Tolle Rennradstrecken durch die Berge, Mountainbike Trails und Bikepark gibt es für die Fahrrad – Begeisterten, aber das ist noch nicht alles. Auch Wildwasserfahrer, Kletterer und Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten! Im Winter ist es außerdem der perfekte Ort für Skifahrer, die Lifte fahren direkt (!) in der Stadt ab und bringen ein eins der größten Skigebiete der Erde, begünstigt durch das Maritime – Klima fällt viel Schnee und es bleibt vergleichsweiße mild.

Vancouver

vancouver

 

Nach noch ein paar Ausflügen und etwas Autofahrt erreichen wir schließlich die Großstadt mit der höchsten Lebensqualität – Vancouver.

Hier und da gucken wir uns was an, aber viel ist nicht drin… Es ist schlicht und ergreifend zu teuer hier! Es ist sogar noch teuer als Toronto! Einmal auf eine Hängebrücke 45 Dollar, Eintritt ins Aquarium 40 Dollar, Hafenrundfahrt 50 Dollar, hoch auf den Tower ebenfalls 50 Dollar.

Trotzdem ist die Stadt, für eine Großstadt, echt schick. Es gibt viele Parks und Szeneviertel, besonders schon ist jedoch die direkte Lage am Meer. Direkt von der Innenstadt schaut man auf eine große Bucht hinaus, in der sich viele Inseln und auch Wale befinden.

Ein paar Tage bleiben wir hier, aber irgendwann zieht es uns dann doch wieder in die Natur zurück… da fühlen wir uns deutlich wohler als in einer Millionenstadt, in der alles laut und voll ist.

Vancouver Island

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Küstenline bei Tofino

Von North Vancouver geht es mit der Fähre nach Nanaimo auf Vancouver Island. Auf der Überfahrt machen wir zufällig eine ganz besondere Entdeckung… neben dem Schiff springen zwei Wale aus dem Wasser und zwar nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals. Bei genauem Hinsehen stellen wir fest, dass es Orcas sind – Killerwale! Ein schönes Erlebnis!

In Nanaimo ist für die nächsten Tage unser Basislager, um die Insel zu erkunden.

Den ersten Ausflug starten wir nach Tofino. Der kleine Ort liegt direkt am Pazifik und ist besonders beliebt bei Surfern.

 

hoch

boah… der ist aber hoch!

Auf dem Weg dorthin halten wir zunächst erstmal bei einem Province Park Namens „Cathedral Grove“. Was hier gibt? Bäume, alte Bäume, sehr alte Bäume! Hier wachsen Cedarn und Douglasien, einige von ihnen sind über 800 Jahre alt, gigantisch hoch und haben zum Teil einen Umfang von neun Metern! Am Boden wachsen dazu Farne und andere Regenwald typische Bodengewächse. Jaja, ich weiß, sehr fachlich und genau…

 

Diese alten, mächtigen Bäume haben eine sehr anziehende und beruhigende Wirkung auf uns und irgendwie haben sie uns sehr beeindruckt.

sonnenuntergang

einfach die Seele baumeln lassen…

Weiter geht’s nach Tofino… der Ort an sich ist nicht all zu spannend, aber die Strände sind ziemlich schick, die hier im Pazifik National Reserve liegen. Direkt aus dem Regenwald kommt man an den Strand, irgendwie cool. Auf einen dieser Strände verweilen wir dann etwas länger, spielen Frisbee und ruhen uns aus… muss auch malsein! Wir fühlen irgendwie unglaublich frei, alle Probleme und Sorgen sind vergessen!

Nach noch zwei weiteren Trails durch den Regendwald und einem Spaziergang über den berühmten Long Beach machen wir uns schließlich wieder auf den Rückweg nach Nanaimo.

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Waldbrand!

Unterwegs stoppen wir noch bei einem Canyon und schließlich auch an einem großen See… der See ist nicht all zu besonders, wir sehen ihn eh kaum, es ist schon dunkel… aber was sich auf der anderen Uferseite abspielt ist beeindruckend und beängstigend zu gleich! Überall sind Flammen… immer wieder flammen sie auf und türmen sich meterhoch auf… ein gigantischer Waldbrand brennt dort einfach alles nieder!

Durch dichten Rauch und komplette Dunkelheit fahren wir zurück nach Nanamio, selbst dort riecht es noch nach Feuer… gruselig.

Nicht alles läuft immer nach Plan

Manchmal mag es so klingen als ob alles bei uns immer nach Plan läuft, naja mal abgesehen vom Auto, aber dem ist leider nicht immer so… der nächste Tag spiegelt das ganz gut wieder.

Morgens gehen wir zu Canadian Tire, um dort einen Bremsencheck zu machen… in der Zeit wo wir warten wollen wir eigentlich ein paar suchen buchen und organisieren, aber der CT hat kein Internet (sonst haben die das immer). Also warten wir erst auf unser Ergebnis… Wir brauchen neue Bremsbeläge und auch der Caliper (das Ding, das die Bremsbacken zusammenzieht) muss getauscht werden… Kostenpunkt: über 300 Dollar! Klasse! Aber es sind die Bremsen, das muss gemacht werden… 1,5 Stunden soll die Reparatur dauern… Wir laufen zu Tim Hortens, um dort das WLAN zu nutzen und wollen den Campingplatz in Banff buchen, für unsere restliche Zeit in Kanada. Vor ein paar Tagen war noch alles frei, aber als wir heute gucken ist alles voll (über 600 Sites). Alles? Nicht ganz! Nach 30 Minuten telefonieren mit Parks Canada bekommen wir doch noch was, immerhin! Doch die schlechten Nachrichten halten an… eine Email von Up North Adventures… ich soll 350 Dollar für das gebrochene Paddel bezahlen und außerdem noch für eine schon geflickte Stelle am Boot, die wieder aufgegangen ist (der Preis davon können sie uns noch nicht sagen). Die haben doch ne Rad ab! 350$ für was?! Naja… aber irgendwann ist unser Auto dann fertig und wir fahren zum Mt. Washington. Dort wollen wir wandern und von oben die Aussicht über die Insel genießen… aber nichts da Pustekuchen! Es gibt keine wirklichen Trails und wir müssen über Geröllfelder (wo im Winter Skipisten sind) auf den Berg wandern. Die erhoffte schöne Aussicht bleibt uns jedoch auch verwehrt… es ist so wolkig, dass wir absolut nichts sehen. Klasse! Auf dem Rückweg, wieder vom Berg runter, wieder das alte Problem mit den Bremsen… wieder qualmen und stinken sie und das obwohl sie gerade neu sind… Prima!

So kanns auch laufen… nur so als Beispiel. Immer nach Plan läuft es leider selten!

 

Nanaimo Bar’s

Fast jeder der schon mal in Kanada war kennt sie! Nanaimo Bar’s! Es sind reine, süße Fettbomben, die aber leider unglaublich lecker sind! Ihr kennt sie noch nicht? Dann wird es aber wirklich höchste Zeit! Hier ist das original Rezept zum nachmachen (aus dem englisch übersetzt): The Ultimate Nanaimo Bar Recipe

Und da wir gerade in der Stadt sind, in der sie erfunden worden sind, fressen wir uns natürlich durch! In unendlich verschiedenen Variationen gibt es sie hier zu kaufen, ein wahres Paradies! Einen ganzen Nachmittag fressen wir uns durch diverse Restaurants und Cafes, um unseren persönlichen Lieblings- Nanaimo Bar’s zu finden. Wir konnten keinen finden… die sind alle super lecker!

 

Victoria

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Zum Abschluss unseres Aufenthalts auf Vancouver Island fahren wir noch zur Hauptstadt von BC (nein, es ist nicht Vancouver), nach Victoria. Und was soll ich sagen, ich bin positiv überrascht von einer nordamerikanischen Stadt… es ist nicht die typische Glas und Betonwüste… nein, es gibt sogar alte Gebäude, eine richtige Einkaufspassage und Leben auf den Straßen! Viele Straßenkünstler führen direkt am Hafen ihre Shows auf, die Geschäfte haben lange auf und obwohl hier viele Leute sind, hat man nicht so das Gefühl der Enge.

Irgendwie fühlen wir uns hier wohl!

Dann machen wir uns am nächsten Tag schließlich auf den Rückweg.

 

Noch mal bei den Joffre Lakes

Um es nicht ausarten zu lassen fasse ich mich nun kürzer…

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zelten am Fuße der Gletscher

Nach noch einem Abstecher nach Vancouver sind wir noch mal zu Joffre Lakes, wir wollen da noch mal übernachten! Gesagt getan, mit Sack und Pack laufen wir wieder zu dem oberen See und schlagen da unser Zelt auf. Es ist immer noch unglaublich schön hier!

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hellblau und doch glasklar

Am nächsten Tag erfüllen wir uns dann den Traum und gehen im dem mittleren, poolfarbenden See schwimmen! Wir haben unglaubliche Videos gemacht! In Deutschland werden wir bestimmt noch was draus machen aus all den Videos und Fotos!

Jeder der Westkanada besucht, der muss zu diesen Seen! Sie stehen in keinem Reiseführer, niemand erzählt euch davon, nicht mal in der Provincal Park Map sind sie aufgeführt… trotzdem ist es dort voll! Nur so als große Einordnung, sie liegen ca. 50 km nördlich Whistler und Whistler ca. 80 km nördlich von VanCity (Vancouver). Also geht dahin, wenn ihr hier seid!

Von den Seen fahren wir dann auf die letzten 1000 Kilometer unserer Reise…

Viel spannendes gibt es nicht zu berichten, nur das wir kurz vor Kelowna die ersten an einem Unfallort waren… Ein LKW hat gebrannt! Zum Glück ist niemandem etwas passiert… Nur standen wir vier Stunden im Stau, bis der LKW endlich gelöscht war.

Als krönenden Abschluss haben wir noch mal 20 Kilometer Schotterstraße und 80 Kilometer Umweg in Kauf genommen. Den letzten Abend unserer Reise verbringen wir am Whiteswan Lake, das spannende ist hier nicht der See, sondern etwas ganz anderes… hier gibt es nämlich natürliche Hot Spring (Thermalquellen), ohne irgendwelche Leitern oder Ähnliches. Nur die original Steinbecken! Als wir dort ankommen ist es bereits dunkel, aber das war geplant, denn so sind nicht mehr so viele andere Leute da.

Wir klettern in einen der drei Rockpools und entspannen uns, während wir über uns die Sterne beobachten. Mhhh..!

Am nächsten Tag fahren wir dann nur noch die letzten Kilometer bis nach Banff, hier arbeitet Finia jetzt noch mal für drei Wochen und ich muss mich um den Verkauf unseres Autos kümmern…

Es war eine schöne, lange (15300 Kilometer) und auch manchmal sehr anstrengende Reise, aber sie hat sich auf jeden Fall gelohnt! Wir haben viele Dinge gesehen, die wir vorher nur aus Film und Fernsehen kannten und wir haben auch viele neue Erfahrungen gemacht! Im Nachhinein bereue ich nur, dass wir so viel Zeit in Alaska verschenkt haben… aber naja was solls, wir können ja wieder kommen!

 

Gesamtreisekilometer: 36999

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Paddeltour auf dem Yukon River

Langsam schieben wir das große gelbe Kajak ins Wasser… Der junge Mann von der Kajakvermietung sagt zu uns noch, dass dieser Teil (das Einsteigen und in die Strömung fahren) wohl das schwerste für die nächste Woche sein wird.
Obwohl es mittlerweile schon recht spät ist, fahren wir mit lockeren Schlägen immer weiter aus Whitehorse hinaus. Wir sind total froh, dass wir jetzt die Zivilisation für über zwei Wochen hinter uns lassen können – endlich Ruhe!
Den ersten Tag paddeln wir gemütlich vor uns hin, die Strömung ist recht kräftig und so kommen wir ohne viel Mühe ganz gut voran. Nach ca. 20 Kilometern suchen wir dann nach einem Platz am Ufer, an dem wir übernachten könnten. Schließlich werden wir fündig, eine kleine Halbinsel, es gibt sogar eine Feuerstelle… anscheinend wird dieser Platz öfter genutzt.
Schnell laden wir das Boot aus und machen ein Feuer, um uns zu wärmen und um zu kochen – mhh lecker Nudeln.
Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht (wir müssen uns erstmal wieder ans schlafen im Zelt gewöhnen), fahren wir weiter auf den Yukon in Richtung Lake Laberge.
Durch den Lake Laberge fließt der Yukon durch, er ist ca. 50 Kilometer lang und ist zwischen zwei und fünf Kilometer breit! Ganz schön groß (zumindest für deutsche Verhältnisse)!
Nach ein paar Stunden paddeln, haben wir ihn schließlich erreicht. Es ist leicht windig als wir am See ankommen, aber nicht all zu schlimm… nach einem kurzen Stopp fahren wir um die letzten Sandbänke und dann liegt der große klare See vor uns!
Nach einigen Metern wird der Wind immer stärker! Wir müssen ein Stück raus fahren, um nicht auf irgendwelche Sandbänke zu laufen… doch je weiter wir fahren umso stärker wird der Wind und umso höher werden die Wellen! Langsam wird es echt unangenehm! Die Wellen schlagen ständig über unser Deck… wie hoch mögen sie sein? Vielleicht 80cm? Hoch auf jeden Fall und wir sind viel zu weit vom Land weg!
Ich entscheide mich schließlich, das Boot seitlich zu den Wellen zustellen (soweit es geht) und es irgendwie ans Ufer zu bekommen… Es dauert gefühlt eine Ewigkeit bis wir es schließlich erreichen! Klitschnass springen wir aus dem Boot und suchen nach einer Möglichkeit zum Verweilen oder eventuell zum Übernachten. Nach einigen suchen werden wir fündig, eine Art Camp liegt ca. 2,5 Kilometer entfernt von unserem Anlandeplatz. Es hilft nichts, wir müssen wieder raus – irgendwie!
Mehrmals versuchen wir abzulegen… erfolglos… immer wieder wird das Boot von den Wellen, mit einem Krachen, auf den Steinstrand gespült. Wieder und wieder versuchen wir es… nach fast zehn Versuchen gelingt es schließlich! Doch nach ca. einem Kilometer sitzen wir wieder an Land, spülen uns immer wieder an! Da hier das ablegen unmöglich scheint, gehe ich ein Stück ins Wasser und ziehe das Boot einige hundert Meter zur nächsten kleinen Bucht, in der Hoffnung, dass wir da eventuell ablegen können.
Nach ein paar Versuchen schaffen wir es schließlich auch und der Höllenritt geht weiter! Nur einige Meter vor unserem Ziel werden wir, von ein paar großen Wellen, wieder mit einem Krachen ans Ufer gespült. Schnell ziehen wir das Boot aus dem Wasser und laufen mit trockenen Klamotten zu unserem neuen Camp.
Es liegt am geschützt zwischen Nadelbäumen, hat eine Feuerstelle und jemand hat hier wohl mal einen Unterstand gebaut. Hier bleiben wir schließlich auch über Nacht.
Aber auch am nächsten Morgen sieht das Wetter nicht besser aus, die Wellen sind kein Stück kleiner geworden und vereinzelt ziehen Regen und Gewitterschauer durch… wir entschließen auszuharren und abzuwarten, ob sich das Wetter im laufe des Tages bessert.
Als wir so vor uns hinwarten, kommen uns wieder die Worte des Verleihers in den Sinn… „Das schwerste für die erste Woche ist das Ablegen…“. Da hat er sicht wohl kräftig getäuscht!
Auch unsere elektronischen Geräte haben langsam kein Akku mehr, lediglich ein Handy haben wir nur noch ausgeschaltet in unserer Tasche, aber das wird nur für eventuelle Notrufe verwendet. Erstmal nicht schlimm, aber ab jetzt haben wir keine Uhr mehr! Ab jetzt leben wir in unserem eigenen Rhythmus. Es ist letztlich egal wann wir aufstehen und ins Bett gehen, denn es ist eh immer hell hier oben im Norden (natürlich nur im Sommer).
Am Abend lässt der Wind nach, doch wir entscheiden uns trotzdem zu bleiben.
Wir haben Glück, am nächsten Morgen ist es nicht mehr so windig und wir können weiter!
Fast non – stop fahren wir so schnell wir können weiter, wir wollen einfach nur den See hinter uns lassen!
Auf dem Weg sehen wir zum ersten Mal wieder Menschen, ein paar andere Paddler, die ebenfalls ausgeharrt hatten und zwei Motorboote.
Zwischenzeitlich nimmt der Wind wieder zu und aber wir fahren weiter, auch wenn die anderen Paddler wieder an Land gehen.
Am Abend war es dann endlich geschafft!!! Voller Erleichterung steuern wir den allerersten Campspot an und schlagen dort unser Zelt auf. Mit uns ist hier auch eine andere Dreier – Gruppe von Paddlern, zwei von ihnen kommen aus Taiwan und eine Frau hier aus Kanada (vermutlich eine geführte Tour).
Die nächsten Tage der Tour machen ziemlich Spaß, wir kommen schnell voran und fahren jeden Tag über 50 Kilometer. Wir sehen ein paar Tiere und sehen fast keine Menschen und wenn auch nur andere Paddler.
Viel passiert nicht… außer, dass wir mal mehr und mal weniger Lust zum Paddeln haben unterscheiden sich die Tage nur wenig. Die Landschaft ist leicht hügelig und an der Seite sind steile, helle, vielleicht Sandstein, Ufer.
Ein besonderes Highlight bis Carmacks, der einzige Ort auf der Strecke, ist ein kleiner Baby – Grissly der am Ufer entlang rennt. So ein süßes braunes Fellknäuel!
Der Yukon wird immer breiter und breiter. Immer mehr Flüsse kommen hinzu und lassen den Yukon stetig anschwellen.
Kurz vor Carmacks setzt schließlich Gegenwind ein, aber wir kämpfen uns weiter durch!
Endlich haben wir das kleine 400 Seelen Dorf erreicht. Hier gibt es einen Campingplatz, der nicht sonderlich toll ist, aber er besitzt einen kleinen Imbiss und dort gönnen wir uns gleich jeder einen Burger! Außerdem leihen wir uns jeder ein Fahrrad (ist für zwei Stunden kostenlos) und fahren in den Ort, um dort unsere Vorräte aufzustocken.
Auf dem Campingplatz lernen wir außerdem einen Schweden kennen, der ganz alleine in seinem Kanadier bis zur Beringsee fahren will… schade, dass wir wohl nie erfahren werden, ob er es tatsächlich geschafft hat.
Einen Tag Pause können wir uns leider nicht gönnen, also geht es am nächsten Morgen gleich weiter.
Die berüchtigten five finger rapids liegen vor uns… Was ist das, fragt ihr euch bestimmt?! Rapids sind übersetzt Stromschnellen und die five finger rapids sind eigentlich ein paar riesengroße Steine im Wasser, die den Fluss einengen und dadurch entstehen stehende Wellen. Kurz danach folgen noch die rink rapids, aber diese kann man am rechten Ufer umfahren.

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five finger rapids

Doch bevor wir auch nur eine der beiden Stromschnellen erreichen haben wir zunächst wieder mit dem Wind zu kämpfen. Schließlich reicht es mir und ich versuche mit aller Kraft uns schnell um die nächste Kurve zu fahren. Plötzlich macht es „knack“ und ich habe zwei Teile in der Hand… mein Carbonpaddel ist einfach durchgebrochen. Zum Glück haben wir noch ein Ersatzpaddel dabei!
Kurz danach erreichen wir die five finger rapids, viele hatten uns davor gewarnt und Angst gemacht, also beschließen wir, dass wir erstmal aussteigen und uns das ganze von oben angucken. Gesagt getan, über einen kleinen, schmalen Trail laufen wir direkt über die Stromschnelle und müssen feststellen, dass es absolut nicht schlimm aussieht. Klar, man muss aufpassen, aber schlimm ist etwas anderes!
Nach ein paar Fotos geht es wieder runter zu unserem Boot… zwei Mal noch durchatmen und dann geht’s los! Das Wasser spritzt etwas, aber das wars auch… kein Vergleich zum Lake Laberge! Wir haben die Durchfahrt gefilmt, aber leider kann ich es nicht hochladen, sorry.
Kurz darauf folgen die Rink rapids und dann wars das auch schon wieder mit Stromschnellen.

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Camp

Nach 65 Kilometern finden wir schließlich einen schönen Campspot zum Übernachten.

Die nächsten Tage lässt der Wind einfach nicht nach! Es ist dadurch manchmal sehr anstrengend und frisst an den Nerven, aber trotzdem macht es irgendwie Spaß!

Zwischendurch riecht es immer mal wieder nach Feuer! Überall um uns rum sind immer mal wieder kleine Buschfeuer und Waldbrände. Hier in Kanada ist das recht normal…

Als wir schließlich zur Mündung des White Rivers kommen, wird aus dem klaren Fluss eine weiße Kalksteinbrühe! Aber nicht nur das, der Fluss führt mittlerweile so viel Wasser, dass die Ufer nur noch sehr selten zu sehen sind. Überall sind Sandbänke, Inseln und Ähnliches im Weg. Auch gibt es in unserer Karte auch keine verzeichneten Campspots mehr und wir müssen anfangen uns jeden Tag selber welche zu suchen. Ist nicht schwer, aber kostet etwas Zeit! Am Besten war es einfach auf eine kleine Insel oder Sandbank zu gehen, nur hat man dort oft wenig Schutz vor Wind und Wetter, dafür aber vor Bären.
Auch die Landschaft hat sich verändert, aus den Hügeln sind Berge geworden und es ist nicht mehr Sandstein, der das Ufer säumt, sondern dicker grauer Fels und / oder ein großer Basaltwall.

Dann bricht schließlich der letzte Tag an…
Die letzten 38 Kilometer nach Dawson City vergehen so schnell… es ist sonnig, wie eigentlich immer im Dawson, und unser Kajak gleitet nur so dahin.
In der letzten Kurve sind wir zum einen glücklich es (fast) geschafft zu haben, aber zum Anderen auch traurig, dass es jetzt vorbei ist.

Ein letztes Mal holen wir in Dawson dann unser Kajak aus dem Wasser und langsam realisieren wir, dass wir es wirklich geschafft haben! 715 Kilometer in 16 Tagen (15 Tage effektives paddeln)! Wie zwei Helden fühlen wir uns, als wir unser Equipment abgeben. Unrasiert und ungeduscht, aber glücklich!
Wir holen unser Auto ab und fahren dann erstmal duschen und kaufen uns etwas leckeres zu Essen! Es ist ein komisches Gefühl wieder unter Menschen zu sein, nach so einer langen Zeit in der Einsamkeit.

Seit dem ist nicht allzu viel passiert… wir sind nach Whitehorse zurück gefahren und haben unsere Sachen abgeholt. Hier sind wir nun seit einer Woche und sind am organisieren und planen, außerdem warten wir auf einen bestellten Reifen, um weiter fahren zu können (Warum? Siehe Artikel zuvor) .
Allgemeine Informationen zur Paddeltour:

Der Yukon ist mit ca. 3120 Kilometern einer der längsten Flüsse Amerikas und fließt erst quer durch den Yukon und dann durch Alaska, wo er schließlich in der Beringstraße mündet.

Welchen Verleiher habt ihr gewählt und was kostet es?
Unser Verleiher war „Up North Adventures“ in Whitehorse und es kostet für ein 2er Kajak (16 Tage) ca. 800 kanadische Dollar (rund 600 Euro).

Was habt ihr gegessen?
Zum Frühstück gab es Oatmeal, tagsüber Müsliriegel und abends oft Dose mit Instantreis oder Nudeln.

Hattet ihr Probleme mit Bären oder anderen wilden Tieren?
Nein, außer mit Eichhörnchen, die einem das Essen klauen wollen.

Wie sieht so ein Camp aus?
Sehr unterschiedlich, aber in der Regel ist es ein Platz mit Waldboden, geschützt von Nadelbäumen, auf dem man gut sein Zelt aufstellen kann. Manchmal haben andere Paddler hier schon Feuerstellen, Tische, Bänke und Ähnliches gebaut. Jeder Besucher entwickelt es immer etwas weiter, wenn er kann.

Welche Karte habt ihr verwendet?
Es gibt nur eine einzige Karte vom Yukon River und die ist nicht nur handgezeichnet, sondern auch noch über 30 Jahre alt. Ein paar Sachen haben sich verändert, aber im Großen und Ganzen war sie doch sehr hilfreich.

Was sollte man unbedingt mitnehmen?
Genug zu Essen, warme Kleidung, Streichhölzer, Sonnencreme, Ersatzpaddel, Bärenspray, eine Axt und eine Schaufel.

Warum habt ihr diese Tour gemacht?
Ich habe schon einige Male in Deutschland vom Yukon River gehört, einige bezeichnen ihn auch als das Paddler – Mekka. Also haben wir uns gedacht: „hey, dann fahren wir doch da hin, wenn wir schon mal hier sind!“
Außerdem hat man so die Chance einmal richtig in die Wildnis einzutauchen. Dort ist niemand mehr der kontrolliert, aber auch niemand mehr, der dir helfen kann. So etwas gibt es in Deutschland einfach nicht mehr.

Würdet ihr die Tour empfehlen?
Auf jeden Fall! Doch meiner Meinung nach, ist sie nichts für blutige Anfänger… ein bisschen Erfahrung sollte man unbedingt mitbringen!

Für besonders sportlich Ambitionierte gibt es jedes Jahr den sogenannten Yukon River Quest, es ist das längste Kanurennen der Erde. Es startet immer um Mittsommernacht in Whitehorse und Ziel ist in Dawson (dieselbe Strecke, die wir gefahren sind). Es nehmen ca. 60 Teams aus aller Welt teil. Es gibt sowohl Kajak 1er und 2er als auch Kanadier 1er, 2er und 7er. Auf den Gewinner warten einige Tausend Dollar Preisgeld. Aber einfach wird das nicht, die Besten fahren die 715 Kilometer in rund 46 Stunden (+ einmal 7 Stunden und einmal 3 Stunden Zwangspause).

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Gesamtreisekilometer: 31619

Kategorien: Roadtrip, Teil 4: Paddeltour Yukon | Hinterlasse einen Kommentar

Roadtrip Teil 3: Zurück in Kanada

Endlich zurück in Kanada!

Karte Dempster

Nach 17 Tagen in Alaska passieren wir schließlich die Grenze. Ein kleines grünes Grenzhäuschen hoch oben auf einem hellgrün bewachsenen Berg bildet die Grenze. GrenzeAuf der anderen Seite warten jetzt 105 km Schotterstraße bis Dawson auf uns. Mit durchgehend schöner Aussicht fahren wir mit ca. 50 km/h auf der Bergstraße weg von Alaska. Hier und da sieht man ein paar Tiere, aber so gut wie keine Autos mehr! Hält man an und schaltet den Motor aus hört man nichts, absolut nichts mehr!

top of the world 2 top of the world

Glücklich endlich wieder in Kanada zu sein fahren wir nach Dawson City. Mit einer kostenlosen Fähre fahren wir über den Yukon und dann sind wir da.

Dawson hat das was die meisten amerikanischen Städte nicht haben, sie hat Geschichte und vor allem hat sie Fler! Wir fühlen uns hier sofort wohl zwischen den alten Holzhäusern aus dem 19 Jahrhundert. Nur ist hier leider alles etwas teurer, aber das ist nun mal so, wenn man so weit nördlich ist. Für ein Brötchen zahlt man dann schon mal seine 1 – 2 Dollar, ganz extrem ist es mit Mandeln, für 800 Gramm zahlt man rund 50$… trotz alle dem ist das Benzin mit 1,37$ pro Liter immer noch günstiger als in Deutschland.

Am Abend gehen wir in eine Art Casino um uns eine der berühmten Tanzvorstellungen anzusehen. Die Show an sich war nicht all zu spannend, aber das Ambiente hatte was!

Doch so lange wie gedacht hält es uns hier nicht, wir kommen nämlich auf eine ganz schöne Schnapsidee (ohne Schnaps natürlich), wir entscheiden uns über den Dempster Highway zum Polarkreis hochzufahren.

Klingt erstmal alles super und toll, das Problem ist nur, dass der Dempster eine reine Schotterstraße ist… wer jetzt an so schönen feinen Schotter denkt, wie z.B. auf dem Top of the World liegt nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.

Die ersten Kilometer führen durch den Tombstone Park, ein wunderschönes Bergensemble umsäumt die noch gut zu befahrende Straße. Doch schon als wir den Park verlassen wir die Straße etwas schlechter, aber immer noch ganz gut zu befahren.

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Ab Kilometer 250 wird sie immer schlechter, riesengroße Steine liegen mitten auf der Straße und aus dem am Anfang noch feinen Schotter ist eher Geröll geworden, zudem häufen sich die Schlaglöcher!

Auch Autos fahren hier fast keine mehr, wenn man Glück hat sieht man eins alle zwei Stunden.

Und da auf diesem Trip alles irgendwie nicht so läuft, wie wir es gerne hätten, passiert das, was passieren musste… wir haben einen Platten, bei Kilometer 348… Das Problem ist nur, dass unser Werkzeug nicht ausreicht, um die viel zu festgezogenen Schrauben von unserem Reifen zu lösen und das wir zwar einen vollwertigen Ersatzreifen haben, aber dieser hat einen Cut vom letzten Unfall (Erklärung: wir fahren jetzt einen alten Winterreifen von uns und der hat jetzt einen Platten, der eigentliche neue Reifen hat bei dem Unfall einen Riss erhalten). Also heißt es warten… nach 30 Minuten kommt das erste Auto, leider können sie uns auch nicht helfen, da ihr Werkzeug nicht passt… Aber sie erzählen uns, dass nur ein paar Kilometer entfernt 17 Buschfeuer sich immer weiter ausbreiten und bald hier sein werden. Klasse! Zu unserem Glück kommt ca. 20 Minuten später ein LKW vorbei und kann uns helfen! Er fixed alles für uns und so können wir mit unserem kaputten Ersatzrad weiterfahren. Nach 20 Kilometern Fahrt erreichen wir Eagle Plains, der einzige Ort (eigentlich nur eine Lodge) mit Service und Werkstatt. Schon von weitem sehen wir die ganzen Feuerwehrleute durch die Gegend rennen! Nur 500 Meter von der Lodge entfernt wütet einer der Buschfeuer! Auf dem Dach des Hauses laufen Sprenkleranlagen, um es gegen Funkenflug zu schützen. Zu unserem und deren Glück fängt es an zu regnen und das Feuer wird gelöscht. So können wir sicher unsere Nacht hier im Auto verbringen und können am nächsten Morgen die Werkstatt aufsuchen.

Leider muss uns der Mechaniker mitteilen, dass er keinen Reifen in unserer Größe hätte und nur unseren geplatzten Flicken kann… das heißt dann für uns, mit dem eh schon kaputten Reifen, der im Moment noch drauf ist zurück zu fahren und nur einen geflickten Reifen als Backup zu haben. Prima!

Also los! Die ersten zwei Stunden fahren wir mit einem Durchschnitt von 28 km/h, bis schließlich der Schotter immer besser wird und wir uns trauen schneller zu fahren. Non – Stopp fahren wir… immer wieder checken wir den Reifen, ob er noch hält. Mit Erfolg! Nach 8 Stunden und 15 Minuten erreichen wir wieder Asphalt, der Reifen hat gehalten!

Zu diesem Erlebnis gibt es auch ein Video, leider kann ich es nicht hochladen, weil ich die kostenlose Version von wordpress verwende. Sorry.

 

Glücklich und zufrieden sind wir wieder in Dawson, aber auch etwas enttäuscht es nicht geschafft zu haben… uns fehlten noch ca. 30 Kilometer bis zum Polarkreis, aber das Risiko war uns dann doch zu hoch.

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Den Folgetag verbringen wir noch in Dawson, um ein paar Sachen zu regeln, bevor wir dann von Dawson nach Whitehorse trampen wollen.

Morgens früh stellen wir uns dafür an die Straße, nach nur 15 Minuten werden wir auch für ca. 40 Kilometer mitgenommen von einem Japaner, der jetzt seit 4 Jahren hier lebt. Ok ein Anfang… fehlen nur noch so 530 Kilometer.

Und dann beginnt das, womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten… wir warten und zwar ewig! Bis jetzt hatten wir in Kanada noch nie länger als 2 Stunden gewartet, aber dieser Tag wird das locker toppen… Es vergehen 6,5 Stunden bis jemand stoppt und einige Stunden kommt nicht ein einziges Auto!

Ein junger Mann, vielleicht Mitte 20 hält und nimmt uns mit, die ganze Strecke! Damit haben wir auch wirklich nicht gerechnet!

Das alles war gestern! Heute sitzen wir hier in der Bücherei von Whitehorse, zwischen schreienden Kindern und mit limitiertem Internet (eine Stunde).

Morgen beginnt dann ein neues Abenteuer, wir gehen auf Paddeltour! Eine Paddeltour, die es in sich hat… Über 700 Kilometer lang führt sie auf dem Yukon River, quer durch die Wildnis von Whitehorse nach Dawson, mit Stromschnellen und allem was dazugehört. 16 Tage wird es dauern, bis wir das hinter uns haben werden. Mit Vorfreude, aber auch mit gesundem Respekt, verschieden wir uns jetzt für 2,5 Wochen in die Wildnis.

 

Kategorien: Roadtrip, Teil 3: Zurück in Kanada | Hinterlasse einen Kommentar

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