Auch die letzte Nacht im Hostel war nicht besonders erholsam, umso glücklicher war ich, als ich endlich bei meinen Bekannten untergekommen bin. Ein eigenes Zimmer und gutes Essen machen das Leben ein bisschen leichter und schöner.
Ich wohne jetzt erstmal in Scarborough, einem Teil von Toronto, bei Freunden meiner Oma (Hans und Ingrid) und ihrem Kind (Jane + ihren Mann Mark) und Enkeln (Tess und Kirsten).
Doch viel Zeit zum erholen blieb nicht, gleich am nächsten Tag (Donnerstag) ging es zusammen mit Kirsten und Max (deren Hund) zur Cottage am Little Whitefish Lanke in Muskoka. Wer bei einer Cottage jetzt an ein kleines Haus mit vielleicht ein oder zwei Zimmern denkt, der liegt falsch.. In Kanada ist eben alles etwas größer! Ein ca. 150 – 200 qm großes Haus mit Kamin, Sauna und Terrasse erwartete mich. Es liegt direkt am See und man hat einen wunderschönen Ausblick.
Muskoka liegt ca. 3 Autostunden nördlich von Toronto und das merkt man auch! Der Herbst beginnt hier so langsam… In der ersten Nacht lagen die Temperaturen bei gerade mal 10 Grad, zum Glück habe ich noch dicke Socken eingepackt. Der Kamin und mein erstes kanadisches Bier machten das ganze dann doch noch ganz erträglich.
Am nächsten Morgen bin ich erstmal eine Runde gepaddelt um mir die See etwas genauer anzugucken, dabei ist mir dann aufgefallen, dass es nicht nur ein See ist… Nein, es folgt immer noch einer und noch einer! Schließlich hab ich aufgegeben und bin zurück zur Cottage gepaddelt.
Auf dem Weg zum Einkaufen ist Kirsten mit mir zu einem Aussichtspunkt gefahren (in der Nähe von Parry Sound), von hier konnte man die gesamte Umgebung überblicken. Bäume und Seen soweit das Auge reicht, sie scheinen einfach kein Ende zu nehmen!
Am Nachmittag ist Kirsten dann mit dem Motorboot über die angrenzenden Seen gefahren und erst dann wurde mir wirklich bewusst wie riesig das eigentlich alles ist… ein See noch ein See und darauf folgen noch 3 Seen und darauf wieder welche, einfach zu viele um sie zu alle zuzählen!
Der Samstag war nass, grau und kalt. Ich saß im Sessel im Wohnzimmer und starrte ins Grau… nichts als grau in grau… draußen waren 16 Grad und regen, naja und noch mehr regen. Zeitweise bin ich einfach in meinem Sessel eingeschlafen… bis schließlich um 3 Uhr nachmittags der Regen endlich (!) nachließ. Doch es war immer noch kalt… also bin ich in die Sauna und anschließend in den See gesprungen, dreimal. Dann war der Tag endlich vorbei… kein so schöner Tag.
Der nächste Tag war dafür umso schöner, über 20 Grad und Sonne! Der der morgigen Paddeltour bin ich in einen Naturteil gefahren, den man ausschließlich mit einem Kajak oder Kanu erreichen kann. Gerade als ich kurz Pause machte, tauchte plötzlich etwas neben mir auf… und ja, es war tatsächlich ein Bieber! Nur wenige Sekunden später war er wieder verschwunden, vermutlich in seinen Bau der sich nur einige Meter weiter befand.
Kaum hatte ich stolz von meiner Entdeckung berichtet folgte gleich eine nächste neue Erfahrung… Wasserski!
Ein passende Schwimmweste und Skier waren schnell gefunden. Kirsten hatte in der Zeit das Motorboot fertig gemacht und ehe ich mich versah war ich im Wasser. Ich brauchte ein paar Anläufe, doch dann stand ich. Ich stand wirklich (!), erst noch etwas wackelig, aber es wurde immer besser. Doch nach ein paar Seerunden war ich mit meinen Kräften am Ende und ich brauchte eine Pause.
Kaum an Land angekommen, lernte ich wieder etwas Neues kennen… Die Kanadier nennen es „tubing“, ich weiß nicht ob dafür eine deutsche Übersetzung gibt, auf jeden Fall liegt man bauchwärts auf einem großen Gummireifen und ist mit einem Seil am Motorboot befestigt. Die Aufgabe ist nicht herunter zufallen vom Reifen, auch nicht wenn der Motorbootfahrer versucht ein mit riskanten Manövern abzuwerfen.
Eine Zeitlang hielt ich durch, doch irgendwann flog ich mehr mit dem Reifen durch die Luft als das er schwamm… schließlich viel ich irgendwann rein. Das hat so einen Spaß gemacht, dass ich gleich noch eine Runde fahren musste, bis mir schließlich so kalt war, dass ich aus dem Wasser musste.
Kurz darauf sind wir dann auch wieder nach Hause (Toronto)… leider, ich wäre gerne noch geblieben.
Was hab ich jetzt vor:
Nächstes Wochenende geht es (wenns klappt) zu den Niagarafällen und auf den CN Tower.